taz.de -- Obama und das US-Waffenrecht: Verschärfungsgesetz gescheitert

Die von Barack Obama geforderte Verschärfung des Waffenrechts erhielt keine Mehrheit im Senat. Die Neuregelung sollte Waffenkäufer strenger überprüfen.
Bild: Vier Senatoren von Obamas Demokraten schlossen sich dem republikanischen Lager an.

WASHINGTON afp | Die von US-Präsident Barack Obama [1][geforderte Verschärfung des Waffenrechts] hat im Senat einen schweren Rückschlag erlitten. Ein Kompromiss für eine strengere Überprüfung von Waffenkäufern verfehlte in der Kongresskammer am Mittwoch die erforderliche Mehrheit von 60 der 100 Senatoren.

Auch anderen Schlüsselmaßnahmen wie ein Verbot von Sturmgewehren, die Obama nach dem Amoklauf von Newtown im Dezember verlangte, fehlt im Kongress die nötige Unterstützung. Für die schärferen Hintergrund-Checks stimmten 54 Senatoren, 46 votierten dagegen.

Dabei schlossen sich auch vier Senatoren von Obamas Demokraten dem republikanischen Lager an, das traditionell gegen strengere Waffengesetze ist. Die aktuelle Diskussion über eine Waffenrechtsreform war nach dem Amoklauf an einer Grundschule in Newtown entbrannt. Bei dem Massaker vor vier Monaten hatte ein junger Mann 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen.

Der gescheiterten Neuregelung zufolge hätte künftig auch beim Waffenhandel auf Messen und im Internet genau überprüft werden sollen, ob Käufer vorbestraft sind oder an schweren psychischen Erkrankungen leiden. Außerdem sollten die Strafen für Waffenschmuggel verschärft werden. In Umfragen spricht sich eine breite Mehrheit der US-Bürger für strengere Hintergrund-Checks aus.

18 Apr 2013

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