taz.de -- Gespräche zwischen Nord- und Südkorea: Neue Hoffnung für getrennte Familien
Das Programm über Familienzusammenführungen soll nach fast drei Jahren wieder aufgenommen werden. Das Roten Kreuzes beaufsichtigt die Verhandlungen.
SEOUL afp | Nord- und Südkorea haben am Freitag über die Wiederaufnahme der Familienzusammenführungen verhandelt. Das Treffen fand unter Aufsicht des Roten Kreuzes im Grenzort Panmunjom statt, wo zum Ende des Korea-Kriegs 1953 das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet worden war. Die Trennung der Familien durch den Korea-Krieg sei ein drängendes Problem, sagte der Leiter der südkoreanischen Delegation des Roten Kreuzes.
Seit dem Jahr 2000 konnten im Rahmen des Programms 17.000 Menschen kurzzeitig ihre Verwandten besuchen. Etwa 72.000 Südkoreaner stehen auf einer offiziellen Warteliste, in der Hoffnung, ihre Familienangehörigen im Norden besuchen zu dürfen. Die Hälfte von ihnen ist bereits über 80 Jahre alt. Nach dem Beschuss einer südkoreanischen Insel durch den Norden wurde das Programm jedoch 2010 ausgesetzt.
Die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye hatte sich in der vergangenen Woche dafür ausgesprochen, die Gespräche wieder aufzunehmen, um die Treffen rechtzeitig zum traditionellen Erntedankfest am 19. September möglich zu machen.
Zuvor hatten sich Nord- und Südkorea bereits über die Wiedereröffnung der Sonderwirtschaftszone Kaesong geeinigt, die im April wegen der Spannungen infolge des nordkoreanischen Atomtests im Februar geschlossen worden war.
23 Aug 2013
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