taz.de -- Prozess in Indien: Vergewaltigern droht Todesstrafe

Die Staatsanwaltschaft hat im Prozess gegen die Vergewaltiger einer Studentin die Todesstrafe gefordert. Die offizielle Verkündung des Strafmaßes steht noch aus.
Bild: Schatten einer Frau in Neu Dehli: Das Gewaltverbrechen an einer Studentin hatte weltweit Empörung ausgelöst.

NEU DEHLI rtr | In dem weltweit für Aufsehen sorgenden Vergewaltigungsprozess in Indien hat die Staatsanwaltschaft für die vier verurteilten Männer die Todesstrafe gefordert. Die „extreme Brutalität“ des Verbrechens rechtfertige die Höchststrafe, sagte Staatsanwalt Dayan Krishnan in seinem Plädoyer.

Mit der Strafe müsse ein Signal gesetzt werden, dass Indien derartige Verbrechen nicht dulde. Richter Yogesh Khanna will das Strafmaß am Freitag verkünden. Falls er die Todesstrafe verhängt, muss noch das Oberste Gericht das Strafmaß bestätigen.

Am Dienstag waren die vier Inder der Vergewaltigung und Ermordung einer Studentin [1][schuldig gesprochen worden]. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Männer im Dezember die 23-Jährige in einen Bus lockten, vergewaltigten und mit einer Eisenstange so schwer misshandelten, dass sie zwei Wochen nach der Tat an ihren Verletzungen starb. Der Fall hatte weltweit für Empörung gesorgt und Unruhen in Indien ausgelöst.

Die Mindeststrafe für die Tat ist lebenslange Haft. Die Männer hatten die Tat bestritten, obwohl nach Gerichtsunterlagen am Körper der Frau eindeutige DNA-Spuren gefunden wurden.

11 Sep 2013

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