taz.de -- Gruppenvergewaltigung in Indien: Gericht verhängt Todesstrafe

Für eine Massenvergewaltigung mit Todesfolge werden vier der Täter in Neu Delhi zum Tode verurteilt. Damit folgt das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft.
Bild: Polizeibus in Neu Delhi bringt die Angeklagten zum Gericht.

NEU DELHI afp | Ein Gericht in der indischen Hauptstadt Neu Delhi hat vier wegen der Gruppenvergewaltigung einer Frau angeklagte Männer zum Tode verurteilt. Mit dem am Freitag verkündeten Urteil kam der Richter der Forderung der Staatsanwaltschaft nach. Die vier Männer gehörten einer Gruppe von sechs Indern an, die im Dezember eine 23-jährige Studentin so brutal vergewaltigten, dass sie anschließend starb.

Richter Yogesh Khanna sagte bei der Verkündung des Strafmaßes, der Fall gehöre zum „Seltensten des Seltenen“. Einer der Angeklagten brach in Tränen aus. Der Vater des Opfers zeigte sich „glücklich“ über das Strafmaß. „Es wurde Gerechtigkeit gesprochen“, sagte er im Gericht.

Die sechs Männer hatten die Studentin vor den Augen ihres Freundes unter anderem mit einer Eisenstange vergewaltigt. Den Freund hatten sie vorher zusammengeschlagen. Nach der Tat warfen die Männer das verletzte und blutende Paar auf die Straße und fuhren davon.

Ein zur Tatzeit noch 17-Jähriger war Ende August zu drei Jahren Haft nach Jugendstrafrecht verurteilt worden, er soll die Zeit in einer Besserungsanstalt verbringen. Der mutmaßliche Anführer der Täter wurde im März erhängt in seiner Zelle aufgefunden, die Hintergründe sind noch unklar.

13 Sep 2013

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