taz.de -- Katastrophen-Akw Fukushima: Unsere tägliche Hiobsbotschaft

Die Eindämmung des kontaminierten Wassers gelingt nicht. Trotz eines Lecks spricht Kraftwerksbetreiber Tepco weiter von einem geringen Risiko.
Bild: Das Kraftwerk Fukushima im März 2011.

TOKIO afp | Neue Panne im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima: Nach Angaben des Betreibers Tepco hat eine im Meer vor den Reaktoren fünf und sechs installierte Sperre für radioaktive Stoffe ein Loch.

Ein Techniker eines Subunternehmens habe den Schaden gemeldet, teilte Tepco am Donnerstag mit. Die Sperre soll verhindern, dass Radioaktivität aus dem Hafen der Anlage in den Pazifik gelangt. Laut Tepco wurden jedoch keine nennenswert erhöhten Werte im Meerwasser gemessen.

Die Reaktoren fünf und sechs sind nur leicht beschädigt. Die Radioaktivität in der Umgebung der Meiler sei „sehr schwach“, teilte Tepco mit. Es „unwahrscheinlich“, dass Radioaktivität ausgetreten sei. Das Loch werde bei ruhigerem Seegang gestopft. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hatte das Gelände in der vergangenen Woche besucht und Tepco aufgefordert, einen Zeitplan für die Eindämmung von radioaktiv verseuchtem Wasser vorzulegen. Ausserdem hatte er die [1][engültige Schliessung des Kraftwerks] angeordnet.

Erst Mitte September hatte Tepco bekannt gegeben, dass wegen fehlender Speicherkapazitäten mehr als tausend Tonnen leicht kontaminierten Wassers ins Meer geleitet wurden. Die Maßnahme wurde demnach notwendig, weil durch den von heftigen Regenfällen begleiteten Taifun „Man-yi“ Teile der Atomanlage überschwemmt wurden und daher das Wasser in den Reservoirs „rapide“ angestiegen war.

Das Akw Fukushima war infolge eines schweren Erdbebens und eines Tsunamis im März 2011 schwer beschädigt worden. Seither reiht sich auf der Unglücksanlage Panne an Panne.

26 Sep 2013

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