taz.de -- Atomunglück in Japan: Von radioaktivem Wasser bespritzt

Wieder ein Unfall in Fukushima: Sechs Arbeiter des havarierten Atomkraftwerks wurden Strahlung ausgesetzt. Laut Betreiber Tepco ist das Leck abgedichtet worden.
Bild: Einer der Tepco-Angestellten hat irrtümlicherweise ein Rohr abgetrennt und so den Unfall verursacht, so der Betreiber.

TOKIO afp | Im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima sind sechs Arbeiter mit radioaktiv verseuchtem Wasser in Berührung gekommen. Wie die Betreiberfirma Tepco am Mittwoch mitteilte, wurden die Männer bespritzt, als sie versehentlich ein Rohr an einer Entsalzungsanlage entfernten. Nach Angaben einer Sprecherin bekamen sie jedoch kein Wasser ins Gesicht. Das Leck sei nach einer Stunde wieder abgedichtet worden.

Im Atomkraftwerk Fukushima war infolge eines Erdbebens und eines Tsunamis Mitte März 2011 das Kühlsystem ausgefallen, woraufhin es in mehreren Reaktoren zur Kernschmelze kam. Seither reiht sich in der Anlage im Nordosten Japans Panne an Panne.

Tepco kämpft mit riesigen Mengen radioaktiv verseuchten Wassers, das zu Kühlzwecken an den beschädigten Reaktoren eingesetzt wird. Anschließend wird das Meerwasser entsalzt und in riesigen Tanks gelagert.

Erst vor kurzem waren aus einem der Tanks 300 Tonnen verseuchtes Wasser ausgelaufen. Mitte September gab Tepco zudem bekannt, dass nach heftigem Regen wegen fehlender Speicherkapazitäten mehr als tausend Tonnen leicht kontaminiertes Wasser ins Meer geleitet wurden.

9 Oct 2013

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