taz.de -- Energie-Demonstration in Berlin: Tausende gegen das Ende der Wende

Zu einer Demonstration die energiepolitischen Beschlüsse der Großen Koalition hatten über 60 Gruppen aufgerufen. Laut Veranstalter folgten rund 16.000 Menschen diesem Ruf.
Bild: Luftballons, Merkelmasken und das Kanzleramt: Eine Demo, wie man sie sich vorstellt.

BERLIN afp | Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Berlin gegen die Energiebeschlüsse im Koalitionsvertrag von Union und SPD demonstriert. Die Teilnehmer der Kundgebung, zu der mehr als 60 Gruppen aufgerufen hatten, warfen den künftigen Koalitionspartnern vor, die Energiewende zu behindern.

„Schwarz-Rot plant einen Frontalangriff auf die Energiewende und will mit einem Ausbaudeckel die Erneuerbaren ausbremsen“, kritisierte der Geschäftsführer des Kampagnennetzwerks Campact, Christoph Bautz.

In ihrem Koalitionsvertrag peilen Union und SPD für die erneuerbaren Energien bis 2035 einen Anteil von nur noch 55 bis 60 Prozent am Energiemix an. Die SPD hatte zuvor noch 75 Prozent bis 2030 gefordert. Zudem sollen die Fördersätze für Windenergie an Land gesenkt und Ausbauziele für Offshore-Anlagen reduziert werden, um „die Kostendynamik zu begrenzen“. Auch soll in der Energieerzeugung an der klimaschädlichen Braunkohle festgehalten werden.

Die Kundgebungsteilnehmer zogen vom Berliner Hauptbahnhof zum Kanzleramt. Die Veranstalter schätzten ihre Zahl auf 16.000. „Die Große Koalition hat jetzt erneut die Handbremse gezogen“, kritisierte der Bundesvorsitzende der Naturfreunde Deutschlands, Michael Müller, auf der Kundgebung. „Der Krieg des fossilen Zeitalters gegen die Menschheit geht weiter.“

Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“ sagte: „Die Bevölkerung will deutlich schneller raus aus der Atomkraft und nicht länger auf Kohle setzen. Gehen Union und SPD einen anderen Weg, dann wird der heutige Tag der Auftakt für weitaus größere Proteste sein.“

30 Nov 2013

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