taz.de -- Proteste in Thailand: Mögen die Spiele ausfallen
Thailands Opposition will Neuwahlen boykottieren und wohl auch sabotieren. Doch der Versuch, die Registrierung der Parteien in einem Stadion zu blockieren, scheiterte.
BANGKOK dpa | Tausende Regierungsgegner haben in Thailand vergeblich versucht, die Registrierung von Kandidaten für die Parlamentswahl zu verhindern. Die Demonstranten wollten am Montag die Eingänge zu einem Stadion blockieren, in dem sich Parteien für die Wahl anmelden konnten.
Die regierende Pheu Thai und acht weitere Parteien gelangten jedoch in die Räumlichkeiten, bevor alle Eingänge blockiert waren, wie die Wahlkommission mitteilte.
Die Kommission empfahl 26 weiteren Parteien, Beschwerde in einer nahe gelegenen Polizeiwache einzulegen. Auch das gelte als Registrierung, sagte der stellvertretende Generalsekretär der Kommission, Somsak Suriyamongkol, nach einem Bericht der Bangkok Post. Damit seien 35 Parteien zur Wahl zugelassen. Die größte Oppositionspartei, zu der bis vor kurzem auch Protestanführer Suthep Thaugsuban gehörte, will die Wahl am 2. Februar boykottieren.
Die Demonstranten verlangen vor einer Wahl politische Reformen und setzen sich für eine ungewählte Übergangsregierung ein. Sie wollen einen neuen Wahlsieg der Parteigänger des 2006 gestürzten Thaksin Shinawatra verhindern. Seine Schwester Yingluck ist zur Zeit im Amt.
23 Dec 2013
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Erneut sind in Bangkok Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Für nächste Woche plant Oppositionsführer Suthep, die ganze Stadt zu blockieren.
Nach Ankündigung von Wahlen im Februar verschärft sich die politische Situation in Thailand. Der Oppositionsführer will Bangkok mit Massendemo lahmlegen.
Die gewaltsamen Demonstrationen gegen die Regierung in Bangkok eskalieren. Die Opposition fordert den Rücktritt der Regierung, lehnt jedoch die geplanten Neuwahlen ab.
Die Demokratische Partei in Thailand will die für Februar geplanten Wahlen boykottieren. Ihr Generalsekretär räumte ein, dass man in einer misslichen Lage sei.
Demonstranten in Thailand haben die Stromversorgung zur Regierungszentrale der Ministerpräsidentin gekappt. Die Opposition hofft derweil auf das Militär.
Sie wisse nicht, wie sie noch weiter nachgeben könne, sagt die thailändische Premier. Mit einer emotionalen Ansprache versucht sie die Protestierenden zu besänftigen.
Thailands Ministerpräsidentin versucht, der Opposition den Wind aus den Segeln zu nehmen. Doch Neuwahlen dürften nur ein Zwischenspiel sein.
Nach der demonstrativen Zurückhaltung der Polizei ist Thailand vorübergehend zur Ruhe gekommen. Die Hintergründe der Proteste aber bleiben.