taz.de -- Erneuter Anschlag im Libanon: Vier Tote durch Autobombe in Beirut
In der libanesischen Hauptstadt Beirut sterben fünf Menschen bei einer heftigen Explosion. Das betroffene Stadtviertel ist eine Hochburg der Hisbollah-Miliz.
BEIRUT dpa/ap | Eine Autobombe hat am Donnerstag im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut vier Menschen getötet. 66 weitere Menschen erlitten bei dem Anschlag im Beiruter Stammland der schiitischen Hisbollah-Bewegung Verletzungen, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Zunächst hatte das Ministerium von fünf Toten gesprochen.
Der Anschlag ereignete sich in etwa 200 Metern Entfernung vom Hauptquartier der Hisbollah im südlichen Stadtteil Harat Hreik. Fernsehbilder zeigten Rauch über dem Ort der Explosion und verbrannte Autos. Zu sehen war zudem, dass bei mindestens einem Gebäude die Fassade weggesprengt war.
Mehrere weitere Häuser waren beschädigt. Sicherheitskräfte der Hisbollah und libanesische Soldaten versuchten, den Ort weiträumig abzusperren, um eine wütende Menschenmenge zurückzuhalten. In dem Stadtteil befinden sich auch zahlreiche Kommandozentralen der Hisbollah-Miliz sowie das Sendehaus der Hisbollah-Fernsehanstalt Al-Manar.
Seit einigen Monaten gibt es immer wieder tödliche Attentate im Libanon. Erst vor knapp einer Woche waren in Beirut der ehemalige Finanzminister Mohammed Chatah sowie fünf weitere Menschen bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen. Mehr als 70 Personen wurden verletzt.
2 Jan 2014
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Im Nachbarland Syriens kommt es täglich zu Schießereien, Raketenbeschuss oder Attentaten. Milizionäre errichten immer mehr Kontrollposten.
Nach Monaten hat der Libanon wieder eine Regierung. In ihr sind fast alle Parteien vertreten. Auch die radikale Schiiten-Partei Hisbollah ist beteiligt.
Der Anführer einer Al-Kaida-Brigade ist im Libanon im Gefängnis verstorben. Zuvor war er wegen einer Nierenkrankheit in Behandlung.
Saudi-Arabien stellt dem Libanon 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit sollen für das Militär Waffen von Frankreich gekauft werden.
Wer steckt hinter dem Abschuss von Katjuscha-Raketen in Richtung Israel? Die Regierung Netanjahu beschuldigt die Hisbollah. Ein Ex-Spion sieht ganz andere Akteure am Werk.
Eine Autobombe tötet fünf Menschen, unter ihnen den sunnitischen Politiker Mohammed Schatah. Dahinter könnte die Hisbollah stecken.
Eine heftige Explosion erschüttert die libanesische Hauptstadt. Eines der Opfer ist Mohammed Schatah, einst Regierungsmitglied unter Ministerpräsidenten Hariri.