taz.de -- Protest der Textilarbeiter in Kambodscha: Polizei erschießt drei Demonstranten

Die Lage in Kambodscha eskaliert: Am Freitag sind drei streikende Textilarbeiter in der Hauptstadt Phnom Penh durch Schüsse der Polizei umgekommen.
Bild: Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten in Kambodscha.

PHNOM PENH dpa/ap | Bei Zusammenstößen zwischen protestierenden Textilarbeitern und der Polizei sind in Kambodscha am Freitag drei Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei habe das Feuer auf die streikenden Arbeiter eröffnet, berichtete die Zeitung Cambodia Daily. Nach ihren Angaben bestätigte der Polizeichef von Phnom Penh, dass drei Menschen getötet wurden.

Zuvor hätten mehrere hundert Arbeiter eine Straße südlich der Hauptstadt Phnom Penh blockiert, Reifen angesteckt und Gegenstände auf die Polizisten geworfen. Sie hätten Benzinbomben geworfen und seien mit Stöcken bewaffnet gewesen, berichtete die Zeitung. Etwa 200 Mililitärpolizisten seien mit Sturmfeuergewehren auf die Streikenden losgegangen. Der Vizechef der Polizei von Phnom Penh, Chuon Narin, sprach von Anarchisten, die öffentliches und privates Eigentum zerstört hätten.

Die Blockade war Teil eines landesweiten Streiks der Textilarbeiter, die eine Verdoppelung des monatlichen Mindestlohns auf 160 Dollar (knapp 120 Euro) fordern. Rund 500 000 Menschen sind in Kambodscha in der Textilindustrie beschäftigt, mit der das Land den größten Teil seiner Exporte bestreitet.

Bereits am Donnerstag waren Soldaten gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Dabei schlugen sie Arbeiter und nahmen buddhistische Mönche und Arbeiterführer fest.

3 Jan 2014

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