taz.de -- Birmas Militär entlässt Kindersoldaten: „Historischer Schritt“

Anfang 2011 endete die Militärherrschaft in Birma. Nun haben die Streitkräfte, einem Abkommen mit den Vereinten Nationen folgend, 96 Kindersoldaten freigelassen.
Bild: Zwei 2012 in Birma freigelassene Kindersoldaten: Wie viele Minderjährige weiterhin von den Streitkräften ausgenutzt werden, ist nicht bekannt.

RANGUN afp | Knapp drei Jahre nach dem Ende der Militärherrschaft in Birma haben die Streitkräfte weitere 96 Kinder und Jugendliche in die Freiheit entlassen. Die UNO begrüßte am Samstag den „historischen Schritt“ auf dem Weg, den Einsatz von Kindersoldaten in dem südostasiatischen Land endgültig zu beenden. Wie viele Minderjährige weiterhin vom Militär ausgenutzt werden, ist nicht bekannt.

Seit die neue Regierung und die Armee vor anderthalb Jahren ein Abkommen mit den Vereinten Nationen über das heikle Thema geschlossen haben, wurden insgesamt 272 Kinder aus den Streitkräften nach Hause geschickt.

Die jüngste Freilassungswelle sei ein „starkes Bekenntnis“ von Regierung und Militär, eine Praxis zu beenden, welche „die Leben, die Hoffnungen und die Träume von Kindern stiehlt“, sagte Bertrand Bainvel, Birma-Beauftragter des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Birma wurde Jahrzehnte von einer Militärjunta beherrscht, erst seit März 2011 gibt es eine formal zivile Regierung.

Den Streitkräften wurden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Kinder und Zivilisten sollen unter anderem als Minensucher missbraucht worden seien. Die UNO wirft auch den Rebellenorganisationen des Landes vor, Kinder zu rekrutieren. Solange dies nicht gestoppt werde, könne kein „neues Birma“ aufgebaut werden, sagte Bainvel.

18 Jan 2014

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