taz.de -- Smog in Peking: „Fast nicht bewohnbar“

Die Pekinger Bevölkerung leidet schon seit drei Tagen unter extremer Luftverschmutzung. Die Behörden werden wegen „Nichtstun“ kritisiert.
Bild: Peking verschwindet im Smog: Die Behörden schauen nur zu.

PEKING dpa | Der verheerende Smog in Peking lässt die Verärgerung seiner 20 Millionen Einwohner über die Untätigkeit der Behörden wachsen. Gefährliche Luftverschmutzung hielt die Metropole am Sonntag den dritten Tag in Folge im Würgegriff. Die extreme Schadstoffbelastung mache die chinesische Hauptstadt „fast unbewohnbar für menschliche Wesen“, wurde in einer Studie der Akademie der Sozialwissenschaften in Shanghai jüngst festgestellt.

Der besonders gefährliche Feinstaub mit weniger als 2,5 Mikrometer Durchmesser (PM 2,5) überschritt seit Freitag mit Spitzenwerten von mehr als 500 Mikrogramm pro Kubikmeter das Zwanzigfache der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerte.

Selbst das Staatsfernsehen kritisierte: „Die Regierung sollte sich nicht ihrer Verantwortung entziehen und die Augen vor dem Smog verschließen“. Die Kritik löste eine Welle von verärgerten Kommentaren in sozialen Medien aus.

Obwohl im Oktober in Peking ein Aktionsplan mit Fahrverboten sowie der Schließung von Industriebetrieben oder Schulen für schlimme Smogtage eingeführt worden war, ist seither nicht ein einziges Mal der Notfall ausgerufen worden.

„Die Öffentlichkeit ist überzeugt, dass der Smog mehrere Male schlimm genug war, um eine behördliche Reaktion auszulösen“, monierte selbst die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

16 Feb 2014

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