taz.de -- Gewalt in Nigeria: Islamisten töten Dutzende Menschen

Angehörige der Terroruppe Boko Haram haben laut Augenzeugen 40 Studenten umgebracht. Soldaten suchen noch nach weiteren Opfern.
Bild: Nach einem Angriff der Boko Haram in der vergangenen Woche: Zerstörte Häuser in Bomo im Nordosten Nigerias.

YOLA ap | Neuer blutiger Überfall mutmaßlicher Islamisten in Nigeria: Angreifer haben in der Nacht zum Dienstag nach Angaben von Augenzeugen Dutzende Studenten der staatlichen Universität Buni Yadi im Nordosten des Landes getötet.

Sie hätten eine abgeriegelte Unterkunft in Brand gesetzt, sagte der Überlebende Adamu Garba. Fliehenden hätten sie die Kehle aufgeschlitzt oder sie erschossen. Einige Studenten seien bei lebendigem Leibe verbrannt. Nach seinen Schätzungen kamen etwa 40 Studenten ums Leben.

Ein Militärsprecher bestätigte den Angriff und erklärte, Soldaten seien immer noch auf der Suche nach Leichen. Deshalb könne er noch keine Opferzahl nennen.

Im Nordosten Nigerias verübt die islamistische Terrorgruppe Boko Haram - der Name bedeutet in etwa „westliche Bildung ist verboten“ – immer wieder Terrorakte. Die Gruppe, die die Einführung der Scharia verficht, soll für den Tod mehrerer tausend Menschen verantwortlich sein. Erst vor gut einer Woche soll sie beim Überfall auf ein Dorf mehr als 100 Menschen umgebracht haben.

25 Feb 2014

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