taz.de -- Wahl in Nordkorea: Das war knapp

Mit 100 Prozent Zustimmung ist der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un in das Parlament seines Landes gewählt worden. Die Staatsmedien sind begeistert.
Bild: Wer soviel Liebe erfährt, kann ja nur glücklich sein: Kim Jong Un am Wahltag.

PJÖNGJANG dpa | Ein 100-prozentiges Ergebnis: Bei der ersten Wahl unter seiner Herrschaft ist Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nach offiziellen Angaben mit voller Zustimmung der Bürger in die Oberste Volksversammlung gewählt worden.

Kim habe in seinem Wahlbezirk am Sonntag bei Beteiligung aller Wahlberechtigten 100 Prozent der Stimmen erhalten, berichteten die Staatsmedien am Montag. Das Ergebnis sei Ausdruck der „absoluten Unterstützung und des tiefgründigen Vertrauens der Streitkräfte und der übrigen Bevölkerung in den obersten Führer“.

Details zu den übrigen Mitgliedern der 13. Volksversammlung wurden zunächst nicht bekannt. In der vorherigen Volksversammlung hatten 687 Deputierte gesessen. Die offiziell alle fünf Jahre durchgeführten Wahlen zu Nordkoreas Scheinparlament gelten als Formsache, da die Wähler nur mit „Ja“ oder „Nein“ für einen von der herrschenden Arbeiterpartei vorher bestimmten Kandidaten stimmen können.

Nach den jüngsten politischen Säuberungen in Nordkorea sollten die Wahlen nach Ansicht von Beobachtern auch dazu dienen, die Stellung Kims weiter zu stärken. Die Volksversammlung tritt normalerweise nur ein- oder zweimal jährlich nur für wenige Tage zusammen. Auf den Sitzungen werden weitgehend Beschlüsse der Arbeiterpartei ratifiziert.

10 Mar 2014

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