taz.de -- Gefangenenlager in den USA: Die Hölle lässt schön grüßen
Nach zwölf Jahren ist ein algerischer Guantánamo-Häftling ohne Prozess in seine Heimat überstellt worden. Er befürchtet dort Verfolgung und Misshandlung.
WASHINGTON afp | Die USA haben einen algerischen Insassen des Gefangenenlagers Guantánamo nach zwölf Jahren ohne einen Prozess an Algerien überstellt. Das Pentagon teilte am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mit, die Überstellung des 44-jährigen Ahmed Belbacha in seine Heimat sei nach ausführlicher Erörterung aller Sicherheitsrisiken erfolgt.
Ob der Algerier dort inhaftiert werde, teilte das Ministerium nicht mit. Bebacha hatte sich jahrelang gegen eine Überstellung nach Algerien gewehrt, weil er dort Verfolgung und Misshandlung befürchtet.
Der New York Times vorliegenden Unterlagen zufolge erhielt Belbacha 2001 eine Waffenausbildung in einem islamistischen Lager in Afghanistan. Später floh er demnach nach Pakistan, wo er festgenommen und in die USA gebracht wurde.
Die Zahl der noch im US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba festgehaltenen Häftlinge beläuft sich damit auf 154. Unter ihnen sind solche, die nach Ansicht der US-Behörden zu gefährlich sind, um sie freizulassen.
US-Präsident George W. Bush hatte das Lager für Terrorverdächtige nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA eingerichtet. Menschenrechtsgruppen prangern an, dass die Insassen in Guantanamo ohne rechtsstaatlichen Schutz festgehalten und brutalen Foltermethoden unterworfen werden.
Dazu gehört das sogenannte Waterboarding, bei dem der Betroffene das Gefühl hat zu ertrinken. Bushs Nachfolger Barack Obama ist seinem vor Jahren abgegebenen Versprechen nicht nachgekommen Guantanamo zu schließen - auch wegen des anhaltenden Widerstands im US-Kongress.
14 Mar 2014
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