taz.de -- Proteste in Brasilien: Polizei setzt Tränengas ein

Während der andauernden Proteste gegen Verzögerungen beim Wohnungsbau und Prestigeprojekte wie die Fußball-WM kam es in Sao Paulo erneut zu Unruhen.
Bild: Obdachlose campieren auf dem Gelände von Volkswagen.

SAO PAULO afp | Wenige Wochen vor der Fußball-WM ist es im Gastgeberland Brasilien erneut zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Etwa 1000 Obdachlose gingen am Dienstag in der Millionenmetropole São Paulo auf die Straße, wie die Polizei mitteilte.

Aus der Menge seien Steine auf Polizisten geworfen worden, zudem seien Reifen und Abfall in Brand gesetzt worden. Daraufhin hätten die Einsatzkräfte die Demonstranten mit Tränengas auseinandergetrieben.

Die Proteste in dem WM-Spielort richteten sich gegen Verzögerungen beim Bau neuer Wohnungen und anderer Projekte in der Metropolregion. Nach Angaben der Stadtverwaltung fehlen in der Elf-Millionen-Stadt etwa 700.000 Wohnungen.

Der brasilianischen Regierung wird vorgeworfen, viel Geld in Prestigeprojekte wie die Fußball-WM zu stecken und notwendige Ausgaben für Bildung und Gesundheit sowie die Infrastruktur zu vernachlässigen. Seit Mitte vergangenen Jahres gab es immer wieder teils gewalttätige Proteste gegen die hohen Kosten für die Fußball-WM. In São Paulo findet am 12. Juni das Eröffnungsspiel von Gastgeber Brasilien gegen Kroatien statt.

30 Apr 2014

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