taz.de -- Konflikt in der Ukraine: Gefechte trotz Waffenruhe
Trotz der bis zum Montag vereinbarten Waffenruhe gibt es im Osten der Ukraine einzelne Zusammstöße. Dabei sterben nach Regierungsangaben drei Soldaten.
KIEW afp | Ungeachtet der bis Montag verlängerten Waffenruhe sind in der Ostukraine drei ukrainische Soldaten getötet worden. Sie seien bei einem Angriff auf Stellungen der ukrainischen Armee nahe der Rebellenhochburg Slawjansk gestorben, teilte Militärsprecher Olexij Dmitraschkiwski am Samstag mit. In der Nacht hatte es nach Armeeangaben zuvor nur noch „einige Angriffe“ ohne Verletzte gegeben.
Verteidigungsminister Michail Kowal hatte am Samstag zunächst erklärt, es habe in der Nacht nur noch einige „Provokationen“ gegeben. Ohne auf die drei getöteten Soldaten direkt einzugehen, schlug er später härtere Töne an: „Jeder weiß, dass ein schlechter Friede besser ist als ein guter Krieg“, sagte er laut einer ukrainischen Nachrichtenagentur.
Sollte aber keine friedliche Lösung für den Konflikt gefunden werden, würden diejenigen Separatisten, die sich weigerten, ihre Waffen niederzulegen, „vernichtet“.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Freitag die eine Woche zuvor ausgerufene Waffenruhe bis Montagabend verlängert. Die Feuerpause war allerdings von Beginn an brüchig gewesen. Anfang der Woche hatten Separatisten nahe Slawjansk einen Militärhubschrauber abgeschossen. Dabei waren neun Soldaten getötet worden.
28 Jun 2014
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