taz.de -- Pro-Demokratie-Demo in Hongkong: Polizei nimmt 500 Protestierende fest

Nach der Großdemonstration halten Aktivisten in Hongkong Sitzstreiks für mehr Demokratie ab. Die Polizei nimmt 500 Menschen fest.
Bild: Polizisten nehmen nach einem Sitzstreik einen Mann fest.

HANGKONG ap | Einen Tag nach einer Großdemonstration für mehr Demokratie sind in Hongkong mehr als 500 Menschen festgenommen worden. Ihnen würden illegale Zusammenrottung und Widerstand gegen Beamte zur Last gelegt, teilte die Polizei mit. Zu den Festnahmen kam es, als nach der Kundgebung zwei Studentengruppen in der Nacht zum Mittwoch einen Sitzstreik im Finanzbezirk von Hongkong abhielten.

Die Teilnehmer wollten bis 8 Uhr Ortszeit dort ausharren, doch schritt im Morgengrauen die Polizei ein und führte einen Demonstranten nach dem anderen ab. Auch am Regierungsgebäude versammelten sich andere Protestler zu einem Sitzstreik, wo sie auf die Ankunft von Regierungschef Leung Chun Ying zu warten.

Tags zuvor hatten sich laut der Polizei 98.600 Menschen an einem Protestmarsch für mehr Demokratie in der Finanzmetropole beteiligt, die Organisatoren sprachen von 510.000 Teilnehmern.

Hintergrund der Kundgebung war die Warnung der kommunistischen Führung in Peking, mehr Kontrolle über die einstige britische Kolonie auszuüben. Dazu hatte Chinas Kabinett im Juni ein sogenanntes Weißbuch veröffentlicht. Darin heißt es, die per Verfassung fixierte weitgehende Autonomie Hongkongs bis 2047 sei kein Naturgesetz, sondern gehe auf eine Entscheidung der Zentralregierung zurück.

2 Jul 2014

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