taz.de -- Nazis in Griechenland: Goldene Morgenröte prügelt wieder

Der Chef der rechtsextremen Partei steht erneut vor Gericht. Dutzende Anhänger haben dagegen demonstriert – und die Polizei angegriffen.
Bild: Anhänger der Goldenen Morgenröte vor dem Obersten Gericht.

ATHEN afp | Die griechische Polizei ist am Freitag mit Tränengas gegen Anhänger der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte vorgegangen, die vor dem Obersten Gericht in Athen protestierten. Anlass der Proteste war die Vorführung von Parteichef Nikos Michaloliakos vor einem Ermittlungsrichter.

Mehrere dutzend Teilnehmer schwenkten laut einem AFP-Reporter Fahnen der Partei und Griechenlands und skandierten „Blut, Ehre, Goldene Morgenröte“. Einige Demonstranten griffen die Polizei an, die daraufhin Tränengas einsetzte. Auch Fotografen wurden beschimpft und angegriffen, drei von ihnen wurden laut griechischen Medienberichten verletzt.

Michaloliakos und weiteren führenden Vertretern der Partei wird „Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation“ vorgeworfen. Der Parteivorsitzende und mehrere weitere Abgeordnete von Chrysi Avgi befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Polizei geht gegen die Partei vor, seitdem im vergangenen September der antifaschistische Rapper Pavlos Fyssas von einem ihrer Anhänger ermordet wurde.

Die Goldene Morgenröte wurde in den 1980er Jahren von Michaloliakos gegründet, der aus seiner Bewunderung für Adolf Hitler keinen Hehl macht. 2012 leugnete er die Verantwortung der Nazis für den Mord an sechs Millionen europäischen Juden. In den vergangenen Monaten wurden mehrere Fotos in griechischen Medien veröffentlicht, auf denen Michaloliakos den Nazigruß zeigt.

4 Jul 2014

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