taz.de -- Jagd auf Delfine in Japan: Das Land des Gemetzels
Im Walfangort Taiji werden auch Delfine abgeschlachtet. Gerade hat die Saison wieder begonnen. Japan will das blutige Treiben nicht beenden.
TAIJI dpa | Im japanischen Walfangort Taiji sind nach Angaben von Tierschützern die ersten Delfine in der neuen Jagdsaison geschlachtet worden. Wie die Umweltschutzorganisation [1][Sea Shepherd] am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter unter dem Namen [2][@CoveGuardians] mitteilte, seien acht bis neun Risso-Delfine, darunter ein Jungtier, getötet worden.
Die Aktivisten berichten live von einer Bucht, wo Taijis Fischer alljährlich Delfine zusammentreiben. Die schönsten Exemplare werden im Auftrag von Delfinarien im In- und Ausland aussortiert. Die übrigen werden in einer Nachbarbucht abgeschlachtet.
Der Ort war durch den Oscar-gekrönten Dokumentarfilm [3][„Die Bucht“] über das Gemetzel zu trauriger Berühmtheit gelangt. Die alljährlich zwischen September und März stattfindende Jagd auf die Delfine stößt auf weltweite Empörung.
Japan verteidigt das Treiben damit, dass dies zur japanischen Esskultur gehöre und „historische Tradition“ habe. Tatsache ist aber auch, dass die meisten Japaner kaum Delfine essen.
Umweltschützer verweisen darauf, dass das Fleisch der Tiere hochgradig mit Quecksilber belastet sei. Dennoch geht die Jagd auf die Delfine weiter: Zum einen sehen die Fischer Delfine als Konkurrenten, da sie Fisch fressen. Zum anderen lockt das lukrative Geschäft mit lebenden Tieren für die Delfinarien in aller Welt.
16 Sep 2014
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