taz.de -- Proteste in Hongkong: Wieder auf der Straße

Zahlreiche Demonstranten sind in Hongkong erneut für mehr Demokratie auf die Straße gegangen. Grund ist die Gesprächsabsage der Regierung.
Bild: Demonstranten mit Smartphones vor dem Regierungsgebäude am Freitag.

HONGKONG dpa | Nach neuen prodemokratischen Demonstrationen in Hongkong haben in der Nacht zum Samstag wieder Hunderte auf den Straßen der asiatischen Finanz- und Wirtschaftsmetropole campiert. Aktivisten begannen den Tag mit einem Morgenlauf zur symbolischen Unterstützung der Proteste.

In den Stadtvierteln Admiralty und Causeway Bay auf der Insel Hongkong und im belebten Geschäftsviertel Mong Kok auf Kowloon waren weiter Hauptverkehrsadern blockiert. Die Lage war entspannt. Die Polizei hielt sich zurück.

[1][Nach der Absage des Dialogs] mit den Studenten durch die Regierung hatte Studentenführer Joshua Wong am Vorabend vor Tausenden zu langfristigen Protesten aufgerufen. [2][Bei seinem Besuch in Deutschland] zeigte sich Chinas Regierungschef Li Keqiang am Freitag überzeugt, dass die Hongkonger und ihre Regierung die Stabilität wahren könnten. Nach einer Begegnung mit Li in Berlin äußerte Kanzlerin Angela Merkel ihre Hoffnung, dass die Probleme friedlich gelöst werden.

Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungsregion dauern seit zwei Wochen an. Auslöser war der Beschluss des Volkskongresses in Peking, den Hongkongern 2017 zwar erstmals direkte Wahlen zu erlauben, aber zugleich eine freie Nominierung der Kandidaten zu verweigern. Seit der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie 1997 an China wird Hongkong nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" als eigenes Territorium autonom regiert.

11 Oct 2014

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