taz.de -- Kontrollstation in Ägypten: Tote bei Angriff auf Militärposten

Dutzende Soldaten sind bei einem Anschlag nahe der Grenze zu Israel ums Leben gekommen. Noch bekannte sich niemand dazu. Eine Krisensitzung wurde einberufen.
Bild: Präsident Abdel Fattah al-Sisi berief den Nationalen Sicherheitsrat ein.

AL-ARISCH ap | Bei einem Angriff auf einen Kontrollposten des ägyptischen Militärs auf der Halbinsel Sinai sind mindestens 25 Soldaten ums Leben gekommen. Wenigstens 20 weitere wurden verletzt, einige von ihnen waren in ernstem Zustand, wie ranghohe Militärvertreter sagten.

Über den Hergang des Angriffs in Al-Arisch nahe der Grenze zu Israel und zum Gazastreifen gab es zunächst unterschiedliche Angaben. Zwei Militärvertreter sagten der AP, dass ein Selbstmordattentäter einen mit Sprengstoff beladenen Wagen in den Kontrollposten gelenkt habe. Ein Spitzenvertreter der Regierung in Al-Arisch erklärte hingegen, dass der Stützpunkt mit Mörsern und Panzerfäusten beschossen worden sei, wodurch es zu einer Explosion gekommen sei. Ein vierter Gewährsmann bestätigte diese Darstellung, sagte aber, dass auch ein Selbstmordattentäter angegriffen habe.

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi berief eine Krisensitzung seines Nationalen Verteidigungsrats ein.

Islamistische Extremisten kämpfen auf dem Sinai seit einem Jahrzehnt gegen ägyptische Sicherheitskräfte, die Gewalt nahm aber nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013 drastisch zu. Auch in Kairo und im Nil-Delta kam es seither zu einer Reihe von Anschlägen. Zu den meisten der Attacken bekannte sich die Terrororganisation Ansar Beit al-Makdis, die der al-Qaida nahesteht. Die Regierung vermutet aber auch eine Verwicklung von Mursis Muslimbruderschaft. Der Angriff am Freitag war einer der opferreichsten in den vergangenen Jahren.

24 Oct 2014

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