taz.de -- Umzugsprämie für Senioren: Altern im Kleinen
Rentner in Ballungsräumen sollen bis zu 5000 Euro für den Umzug in kleiner Wohnungen erhalten – fordert die IG BAU. Denn sie blockieren Wohnraum für Familien.
BERLIN dpa/taz | Senioren in Ballungsräumen sollen nach Vorstellungen der IG BAU bis zu 5000 Euro staatliche Umzugsprämie für den Wechsel in kleinere Wohnungen bekommen können. „Viele Senioren sitzen im Alter in ihren großen Wohnungen fest, viele Familien müssen dagegen in viel zu kleinen Wohnungen wohnen. Diesen Missstand müssen wir beheben“, sagte Gewerkschaftschef Robert Feiger der Bild-Zeitung. Konkret schlug er vor, umzugswilligen Senioren für Umzugshelfer, Maklerkosten und Renovierung der alten Wohnung je nach Bedarf bis zu 5000 Euro staatliche Prämie zu bezahlen.
„Vielen Menschen wird im Alter, wenn Sie vielleicht auch alleinstehend sind, ihre Wohnung zu groß. Aber oft ist schon der Umzug eine zu große Hürde, sowohl finanziell als auch organisatorisch. Hier muss der Staat helfen“, meinte Feiger. Der Chef des Sozialverbands SoVD, Adolf Bauer, nannte die Maßnahme „im Einzelfall sinnvoll“. Er warnte jedoch: „Kein Mensch darf sich gezwungen fühlen, seine Wohnung räumen zu müssen.“
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, nannte den Vorstoß „eine gute Idee“. Sie forderte zugleich, für ausreichend preiswerte Wohnungen im selben Stadtteil für die Senioren zu sorgen.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Karsten Möring indes sagte: „Besser als Prämien wäre es, den altersgerechten Umbau von Wohnungen zu fördern.“
5 Feb 2015
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Rentner sollen 5 000 Euro bekommen, wenn sie in eine kleinere Wohnung ziehen. Ein unrealistischer Vorschlag für ein sehr reales Problem.
Nicht nur Urlauber schätzen das australische Camperleben. Auch viele Pensionäre zieht es mit dem Wohnwagen auf die Straße – und zwar für immer.
Der Stundenlohn von 8,50 Euro gilt auch für „entsandte“ polnische Pflegerinnen in Privathaushalten. Immer mehr arbeiten daher als Selbstständige.
Immer mehr Menschen im Rentenalter sind auf Sozialhilfe angewiesen. Das betrifft vor allem westdeutsche Frauen – und Ballungszentren wie Hamburg, Bremen und Berlin.