taz.de -- Verdeckte FBI-Agentin beim IS: Undercover in die Ehe

Eine FBI-Agentin soll den deutschen Islamisten Denis Cuspert geheiratet haben, um an Informationen zu gelangen. Dieser steht nun auf der Terrorliste der USA.
Bild: Soll aktives Mitglied des IS sein: Denis Cuspert. (Archivbild)

BERLIN/KARLSRUHE dpa | Die US-Bundespolizei FBI hatte nach Informationen der Bild am Sonntag eine Agentin an der Seite des [1][deutschen Radikalislamisten Denis Cuspert] installiert. Wie die Zeitung unter Berufung auf deutsche und amerikanische Sicherheitskreise berichtete, sollte eine Undercover-Agentin engen Kontakt zu einem Führungsmitglied der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) aufnehmen.

Dabei geriet sie demnach an Cuspert und baute eine intime Beziehung zu ihm auf, in deren Verlauf Cuspert die Frau nach islamischem Ritus heiratete. Weiter hieß es, nach einer „konkreten Gefährdungslage“ sei die Agentin in die Türkei geflüchtet. Dort wurde sie dem Bericht zufolge von der Polizei festgenommen und anschließend zurück in die USA gebracht.

Die USA hatten Cuspert Anfang der Woche auf ihre internationale Terroristenliste gesetzt. Die Erkenntnisse der Frau sollen die Grundlage dafür gewesen sein. Auch seien laut Bild am Sonntag Angaben der Frau in ein Ermittlungsverfahren des deutschen Generalbundesanwalts eingeflossen, der mittlerweile gegen Cuspert wegen Kriegsverbrechen ermittle.

„Die Bundesanwaltschaft hat den Konflikt in Syrien und im Irak unter allen in ihre Zuständigkeit fallenden rechtlichen Gesichtspunkten im Blick“, erklärte ein Sprecher dazu am Sonntag auf Anfrage. Mit Blick auf eine mögliche Gefährdung des Untersuchungszwecks und die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen informiere die Behörde aber nur bei Festnahmen und Anklageerhebungen über ihre Ermittlungsverfahren. Zum Fall Cuspert nahm der Sprecher daher keine Stellung.

Cuspert, der sich Abu Talha al-Almani nennt, ist auf zahlreichen IS-Videos zu sehen. Seine Aufgabe ist es vor allem, radikalisierte Salafisten in Deutschland anzuwerben.

15 Feb 2015

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