taz.de -- Wahlkampf in Großbritannien: Cameron macht's nicht dreimal
Wochen bevor er sich überhaupt einer Wiederwahl stellt, schließt Premier Cameron eine dritte Amtszeit aus. Politische Konkurrenten finden das anmaßend.
LONDON afp | Der britische Premierminister David Cameron hat eine dritte Amtszeit ausgeschlossen - noch bevor ihm die Wahl zu einer zweiten gelungen ist. Der konservative Politiker sagte am Montag der BBC, es gebe einen Zeitpunkt, an dem eine „frische Führung gut ist“.
Eine dritte Amtszeit ziehe er daher „nicht in Erwägung“. Cameron nannte stattdessen andere potenzielle Kandidaten für die britische Führung - etwa Innenministerin Theresa May und Finanzminister George Osborne. Die Partei habe viele Talente zu bieten.
Cameron ist seit 2010 britischer Premierminister. Bei den Anfang Mai anstehenden Wahlen bewirbt er sich zunächst für eine zweite Amtszeit. Seine konservativen Tories liegen derzeit in den Umfragen allerdings gleichauf mit der oppositionellen Labour Partei. Diese warf Cameron am Montag vor, sich arrogant zu verhalten.
Camerons derzeitiger Koalitionspartner, die Liberaldemokraten, kritisierten die Äußerungen des Premiers ebenfalls. Es sei anmaßend, sich vor den Wahlen so zu äußern, erklärte ein Parteisprecher.
24 Mar 2015
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