taz.de -- Angespannte Sicherheitslage: Libyen macht Grenzen dicht
Aus Sicherheitsgründen schließt Libyen die Grenzen zu den Nachbarländern Ägypten und Tunesien. Fünf Tage lang darf niemand die Grenze passieren.
KAIRO/TRIPOLIS dpa | Während der Feiern zum zweiten Jahrestag des Aufstandes gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi wird Libyen seine Grenzen nach Ägypten und Tunesien aus Sicherheitsgründen für fünf Tage schließen. Das kündigte Ministerpräsident Ali Seidan am späten Montagabend an. Vom 14. Februar bis zum 18. Februar werde es niemandem erlaubt sein, die Grenzen zu passieren.
Die Libyer wollen am 17. Februar den zweiten Jahrestag des Beginns des bewaffneten Aufstandes feiern, der schließlich im Oktober 2011 zum Sturz des Regimes und zur Tötung Gaddafis geführt hatte.
Die Sicherheitslage in dem nordafrikanischen Land ist nach wie vor angespannt. Erst kürzlich hatten mehrere europäische Staaten ihre Bürger vor möglichen Anschlägen vor allem in der nördlichen Hafenstadt Bengasi gewarnt.
Regierungskritische Gruppen haben für kommenden Freitag zu Demonstrationen gegen die „Unfähigkeit“ der Führung in Tripolis aufgerufen, für Sicherheit und Ordnung im Land zu sorgen.
12 Feb 2013
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