taz.de -- Urteil nach Witz über Trump-Attentat: „El Hotzo“ darf Satire

Dem Satiriker „El Hotzo“ wurde Billigung von Straftaten vorgeworfen wegen Witzen über das Attentat auf Donald Trump. Das Gericht spricht ihn frei.
Bild: Comedian und Satiriker Sebastian Hotz alias El Hotzo bei Gericht: Was haben „der letzte Bus“ und Trump gemeinsam?

Berlin epd | Der Satiriker Sebastian Hotz, bekannt als „El Hotzo“, ist vor dem Berliner Amtsgericht Tiergarten vom Vorwurf der Billigung von Straftaten freigesprochen worden. Das Gericht urteilte nach nur rund einstündiger Verhandlung, dass es sich bei den Äußerungen des 29-Jährigen offensichtlich um Satire handelte.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe in Höhe von 6.000 Euro gefordert. [1][Hotz war vorgeworfen worden], das versuchte Attentat auf den damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump am 14. Juli 2024 auf der Plattform X in mehreren Beiträgen gebilligt zu haben.

Der Satiriker postete nach dem Attentat sinngemäß, was „der letzte Bus“ und Trump gemeinsam hätten. Er gab sich selbst die Antwort: „leider knapp verpasst“. Im Anschluss kommentierte er noch darunter, er finde es „absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben“.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hatte vorab die Einstellung des Verfahrens gefordert: „Dass darüber jetzt ein Gericht verhandelt und dem Satiriker schlimmstenfalls eine Haftstrafe droht, ist völlig überzogen“, hatte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster kritisiert.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) [2][beendete kurz nach den Posts die Zusammenarbeit mit Hotz], der die Sendung „Theoretisch cool“ auf Radio Fritz moderiert hatte. Die Äußerungen seien „mit den Werten, für die der RBB einsteht, nicht vereinbar“.

Bei dem Attentat auf Trump im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania wurde der 79-Jährige durch einen Schuss leicht am Ohr verletzt, ein Zuschauer wurde getötet. Der 20-jährige Täter wurde erschossen.

23 Jul 2025

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