taz.de -- Krieg in Sudan: Friedensverhandlungen ausgesetzt

USA und Saudi-Arabien haben ihre Vermittlungen abgebrochen. Gespräche sollen weitergehen, wenn sudanesische Kampfparteien dazu bereit sind.
Bild: Sudanesen verlassen Khartum nach heftigem Beschuss, 1. Juni 2023

Nairobi/Khartum epd | Die Verhandlungen zwischen den sudanesischen Konfliktparteien sind vorerst ausgesetzt. Das gab die US-Regierung am Donnerstagabend bekannt. Gemeinsam mit Saudi-Arabien hatten die USA seit Anfang Mai in der saudi-arabischen Stadt Dschidda versucht, [1][einen anhaltenden Frieden zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) zu vermitteln]. Getroffene Vereinbarungen über Waffenruhen wurden von beiden Seiten immer wieder gebrochen.

Auf Twitter erklärte die US-Botschaft im Sudan, die Armee und die RSF seien weiterhin verpflichtet, sich an die Vereinbarung zur Ermöglichung humanitärer Hilfe sowie an die bis Samstag geltende Waffenruhe zu halten. Die Verhandlungen aber würden erst wieder aufgenommen, wenn beide Seiten zu Gesprächen ernsthaft bereit seien.

Auch wenn [2][infolge der Waffenruhe] vorübergehend die Kämpfe etwas abgeflaut seien, seien durch anhaltende Kampfhandlungen humanitäre Hilfseinsätze erschwert und in manchen Regionen unmöglich gemacht worden, hieß es weiter. Dass private Häuser, aber auch öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser von bewaffneten Kämpfern besetzt und beschlagnahmt wurden, sei ebenfalls ein Bruch der Vereinbarungen.

US-Außenminister Antony Blinken kündigte außerdem Sanktionen für Verantwortliche des Konfliktes an. Vorgesehen sind demnach Visa-Beschränkungen und wirtschaftliche Sanktionen für Unternehmen, deren Gewinne in die Finanzierung von Militär und RSF fließen.

2 Jun 2023

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