taz.de -- Aktionen der „Letzten Generation“: Autobahnen blockiert

Auch am Dienstagmorgen setzen Klimaaktivist*innen ihre Aktionen fort. Blockaden gab es laut Polizei an mindestens sieben Orten.
Bild: Protest am Dienstagmorgen an einer Autobahnauffahrt

Berlin epd | Mitglieder der [1][Initiative „Letzte Generation“] haben aus Protest gegen die Umweltpolitik der Bundesregierung am Dienstag den zweiten Tag in Folge Straßen in Berlin blockiert. Betroffen seien insgesamt sieben Orte, teilte die Berliner Polizei am Dienstag auf Anfrage mit. An den Aktionen an mehreren Auffahrten der Autobahn A100 und an Kreuzungen nahmen demnach knapp 60 Aktivisten teil. Zwei Personen hätten sich auf dem Asphalt festgeklebt.

Die Initiative forderte unter anderem ein Tempolimit auf Autobahnen und eine Rückkehr zum 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. Die Protestaktionen würden so lange andauern, bis die Regierung „zur Vernunft“ komme, hatte die Initiative „Letzte Generation“ in der vergangenen Woche angekündigt. Immer mehr Menschen litten bereits jetzt unter den Folgen des Klimawandels.

Die „Letzte Generation“ ist ein bundesweiter Verbund von Klimaaktivisten, die mit verschiedenen Aktionen versuchen, die Regierung zum Handeln gegen die Klimakrise zu bewegen. Ihren Ursprung hatte die Bewegung in einem Hungerstreik, der vor der Bundestagswahl 2021 stattfand, um Gespräche mit den drei Kandidaten für das Amt des Bundeskanzlers zu erreichen. Inzwischen zählen nach eigenen Angaben mehr als 250 Menschen im Alter von zwölf bis 76 Jahren zu den aktiven Mitgliedern.

Seit Anfang des Jahres haben Mitglieder der „Letzten Generation“ wiederholt Straßen und Autobahnzufahrten blockiert, indem sie sich auf dem Asphalt festklebten oder Öl-Pipelines abdrehten, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Zuletzt klebten sich Aktivisten in mehreren Museen an Kunstwerken fest.

11 Oct 2022

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