taz.de -- Strom- und Gaskrise: Lemke will Verbraucher schützen

Sollten die Energiepreise weiter steigen, muss es ein Moratorium für Strom- und Gassperren geben, fordert Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke.
Bild: Steffi Lemke beim Landesparteitag der Grünen am 9. Juli 2022

Berlin epd | In der Energiekrise will [1][Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne)] Gas- und Stromsperren für private Verbraucher verhindern. Sollte die Bundesnetzagentur den Energieversorgern erlauben, die gestiegenen Weltmarktpreise an die Verbraucher weiterzugeben, müsse es ein Moratorium für das Abstellen von Strom und Gas geben, sagte Lemke der Bild am Sonntag.

„Wir müssen einerseits sicherstellen, dass die Versorger die Energieversorgung im Land aufrechterhalten können“, erklärte die Ministerin. „Und andererseits darf niemandem in solch einer Krisensituation der Strom oder das Gas abgestellt werden, weil er mit der Rechnung in Verzug ist.“ Im Krisenfall müsse auch über ein weiteres Hilfspaket entschieden werden.

Zudem habe die Bundesregierung festgelegt, „dass Energieunternehmen ihre Kunden drei Monate im Voraus darüber informieren müssen, falls sie Energielieferungen einstellen wollen“. So werde verhindert, dass es zu einer Situation wie im letzten Winter komme, als Billigstromanbieter reihenweise einfach die Lieferungen eingestellt haben.

10 Jul 2022

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