taz.de -- Deutscher Olympischer Sportbund: Rücktrittsforderungen an Hörmann
Dem DOSB-Präsidenten wird schlechte Führungskultur vorgeworfen. Die ersten Landesverbände stellen sich gegen Alfons Hörmann.
Die [1][Kritik an Alfons Hörmann], dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, reißt nicht ab. Nun soll die verbandseigene Ethikkommission mit dem früheren Innen- und Verteidigungsminister Thomas de Maizière die Vorwürfe prüfen.
Es geht darum, dass anonym bleibende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des DOSB Hörmann in einer E-Mail vorwerfen, eine „Kultur der Angst“ zu verbreiten. Etwa ein Drittel der DOSB-Mitarbeiter soll sich vorab über den Inhalt dies Briefes verständigt haben.
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass ähnliche Klagen über Hörmann schon vor Wochen vorgetragen wurden. Unter anderem wird Hörmann vorgeworfen, in der Frankfurter DOSB-Zentrale nie eine Maske zu tragen. Ein Foto, das der LSB Hamburg kurzfristig auf Twitter einstellte, zeigt, wie das elfköpfige DOSB-Präsidium ohne Abstand und Maske an einer Videositzung mit LSB-Vertretern teilnimmt.
Dagmar Freitag (SPD), die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, nennt den Brief einen „Hilfeschrei der Belegschaft“. Stefan Klett, Vorsitzender des Landessportbunds Nordrhein-Westfalen, fordert den Rücktritt Hörmanns, und sein Kollege aus Hessen, Rolf Müller, erklärte in der [2][FAZ], man müsse fragen, „ob die Persönlichkeitsstruktur der Führung geeignet ist, Menschen respektvoll zu führen“.
Unterstützung erhält Hörmann von seinem Vize Andreas Silbersack, der aber auch sagt, man solle „den Brief sehr ernst nehmen“ und sorgfältig prüfen. Ähnlich äußerte sich Jörg Ammon vom Bayerischen LSB. Man müsse „die Sache ernst nehmen, aufklären und die entsprechenden Schritte dann Stück für Stück einleiten“, sagte er im Deutschlandfunk.
Hörmann selbst äußerte sich nicht öffentlich, intern soll er zugesagt haben, die Ethikkommission des DOSB einzuschalten.
9 May 2021
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