taz.de -- Kämpfe in Sudan: Viele Tote bei Gewalt in Darfur

Um die Provinzhauptstadt El Geneina sind über 80 Menschen getötet worden. Es sind die blutigsten Kämpfe seit dem Ende der UN-Mission.
Bild: Unübersichtlich: Vertriebenenlager am Rande der Stadt El Geneina

Berlin/Kairo taz/ap/afp | In Sudans westlicher Region Darfur sind die schwersten Kämpfe seit dem offiziellen [1][Ende der UN-Friedensmission Unamid] Ende 2020 ausgebrochen. Nach lokalen Angaben sind in und um El Geneina, Hauptstadt der Provinz West-Darfur, seit Freitag 83 Menschen getötet und 160 verletzt worden. Die Kämpfe dauerten am Sonntag im Lager Abu Saran südlich der Stadt an, hieß es weiter.

Am Freitag war in El Geneina Gewalt ausgebrochen, als ein arabischer Mann auf einem Markt im Lager Krinding für Binnenvertriebene der Volksgruppe der Massalit erstochen wurde. Am Samstag attackierten Hinterbliebene des Toten das Lager und brannten die meisten Häuser darin nieder, wie AP von einer Hilfsorganisation erfuhr.

Ein Sprecher einer Organisation für Flüchtlingslager in Darfur teilte mit, es habe über Nacht Angriffe gegeben. Er zeigte Aufnahmen von niedergebrannten Besitztümern und verletzten Menschen.

Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach mehrere Hundert ehemalige Darfur-Rebellen aus Libyen zurückgekommen seien. 300 Kämpfer des von Minni Minawi geführten Flügels der Darfur-Rebellengruppe SLA (Sudanesische Befreiungsarmee) hatten bislang nach UN-Erkenntnissen aufseiten des aufständischen Generals Chalifa Haftar die Luftwaffenbasis Dschufra in Zentrallibyen verteidigt. Sie kehrten infolge eines [2][Friedensabkommens] zwischen Sudans Regierung und mehreren Rebellengruppen nach Darfur zurück.

17 Jan 2021

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