taz.de -- Neues Hauptthema der AfD: Kampf gegen Klimaschutzpolitik

Der Weltklimarat warnt vor den Folgen der Erderwärmung. Die AfD hingegen will den Protest gegen die Klimaschutzpolitik ganz oben auf die Agenda setzen.
Bild: Die Klimakrise ist nach dem UN-Weltklimarat IPCC keine Frage der Zukunft mehr

Berlin reuters/epd | Die AfD will sich künftig verstärkt auf den Protest gegen die Klimaschutzpolitik konzentrieren. Nach dem Euro und der Zuwanderung sei dies „das dritte große Thema für die AfD“, sagte Parteichef Alexander Gauland der „Welt am Sonntag“. Seine Partei habe hier ein „Alleinstellungsmerkmal“. Denn alle anderen Parteien würden „den Irrsinn mitmachen“, den die [1][schwedische Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg] anheize.

Gauland widersprach der Klimaforschung, indem er sagte, dass der Mensch beim Klimawandel durch CO2-Emissionen „eine wesentliche Rolle“ spiele, sei „zumindest umstritten“. Zudem seien „die maßlosen Vorhaben der Bundesregierung völlig ineffektiv“, weil Deutschland nur für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sei. Daraus folge: „Selbst wenn Deutschland hierbei auf null ginge, würde das überhaupt nichts bringen“, sagte Gauland.

Der [2][Weltklimarat (IPCC) hatte in der vergangenen Woche indes in einem Sonderbericht] vor verheerenden Folgen des durch den Treibhausgas-Ausstoß entfachten Klimawandels gewarnt. Das von den Vereinten Nationen unterstützte Expertengremium mit mehr als 100 Wissenschaftlern aus 36 Ländern kommt zu dem Schluss, dass radikale Maßnahmen einige der schlimmsten Folgen der globalen Erwärmung noch abwenden könnten.

Die zur UN gehörende Weltorganisation für Meteorologie warnte, dass in den kommenden fünf Jahren die Temperatur um bis zu 1,3 Grad Celsius über die vorindustriellen Durchschnittswerte steigen werde. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnte ein entschlossenes Handeln beim Klimaschutz an. Greta Thunberg warf den Staats- und Regierungschefs beim UN-Klimagipfel in New York Versagen vor.

29 Sep 2019

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