taz.de -- Aktionstag gegen die Erderhitzung: Klimastreiks starten in Australien

Greta Thunberg ist begeistert, in Australien sind bereits 300.000 Menschen auf der Straße und in Berlin verhakeln sich die Koalitionäre.
Bild: Sie schreien laut: FFF-Protest in Sydney

Berlin taz | „Unglaublich“, [1][twittert Greta Thunberg zu den Bildern der ersten der weltweiten Klimastreiks in Sydney]. „Australien setzt die Standards für New York“. Am Freitag haben in der östlichen Hemisphäre [2][die ersten der weltweiten Streiks von Fridays for Future für eine bessere Klimapolitik] begonnen.

In ganz Australien beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter mindestens 300.000 Menschen. Dies seien doppelt so viele wie beim vorherigen Protestmarsch, schrieben die Aktivisten von Fridays for Future am Freitag auf Twitter. Es dürften demnach sogar noch mehr werden, weil ihnen am Nachmittag (Ortszeit) noch keine Teilnehmerzahlen aus allen Orten vorlagen.

Große Kundgebungen gab es unter anderem in Sydney und Melbourne. In der Stadt Alice Springs im Zentrum Australiens legten sich Hunderte Menschen demonstrativ auf den Boden und stellten sich tot.

Weltweit erwartet die Jugendbewegung Fridays for Future mehrere Hunderttausend Teilnehmer, wenn nicht Millionen. Allein in Deutschland sind in Dutzenden Städten mehr als 500 Aktionen und Demonstrationen angemeldet. Für die internationale Streikwoche, die Freitag beginnt, haben Aktivisten Proteste in mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt.

Gleichzeitig tagten die gesamte Nacht hindurch die Spitzen von Union und SPD über einem neuen Klimaschutzpaket für Deutschland – aber bislang ohne Ergebnis. Aus der Koalition hieß es am frühen Freitagmorgen, der Beginn der Sitzung des Klimakabinetts werde um zwei Stunden auf 13.00 Uhr verschoben. Die Verhandlungen im Kanzleramt dauerten noch an.

Im Deutschlandfunk sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, er sei zuversichtlich, dass die große Koalition das Klimaschutzpaket auf den Weg bringt. „Es kann uns heute der große Wurf gelingen.“ Nach allem was er von den Verhandlungen höre, seien die Gespräche konstruktiv und alle Beteiligten guter Dinge. Dass die am Vorabend begonnenen Gespräche [3][am Freitagmorgen immer noch andauerten], sei nicht problematisch. Schließlich seien es schwierige Entscheidungen und am Ende solle es ein Gesamtpaket geben, das für die große Koalition stehe.

20 Sep 2019

LINKS

[1] https://twitter.com/GretaThunberg/status/1174872985251000320
[2] https://www.fridaysforfuture.org/events/list
[3] /Uneinigkeiten-im-Klimakabinett/!5626922

AUTOREN

Kai Schöneberg

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