taz.de -- USA im Konflikt mit Iran: USA verlegen Flugzeugträger

Die Verlegung von US-Truppen in den Nahen Osten soll eine Reaktion auf angebliche Angriffspläne des Iran sein. Die USA sprechen von einer „klaren Botschaft“.
Bild: Der Flugzeugträger Abraham Lincoln auf dem Weg ins Mittelmeer

Washington afp | Die USA entsenden den Flugzeugträger USS Abraham Lincoln und eine Bomberstaffel als Warnung an den Iran in den Mittleren Osten. Der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, John Bolton, begründete den Schritt am Sonntag (Ortszeit) mit „einer Reihe beunruhigender und eskalierender Anzeichen und Warnhinweise“ Teherans. Die USA wollten mit ihrer Reaktion eine „klare und unmissverständliche Botschaft“ an die iranische Regierung senden.

Teheran solle durch die Verlegung deutlich gemacht werden, dass „jeder Angriff auf die Interessen der Vereinigten Staaten oder auf die unserer Verbündeten mit unerbittlicher Kraft beantwortet wird“, erklärte Bolton. Die USA strebten zwar keinen Krieg mit dem Iran an. „Aber wir sind voll darauf vorbereitet, auf jeden Angriff, ob von Stellvertretern, den islamischen Revolutionsgarden oder regulären iranischen Truppen, zu antworten.“

Der Iran hatte vergangenen Monat angesichts verschärfter US-Sanktionen mit einer Blockade der Öllieferungen im Persischen Golf gedroht. Zudem brachte Teheran einen Austritt des Iran aus dem Atomabkommen ins Gespräch. Dieses war im Juni 2015 nach jahrelangen Verhandlungen zwischen dem Iran und der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland geschlossen worden. Es soll sicherstellen, dass der Iran nicht die Fähigkeiten zum Bau einer Atombombe erlangt.

US-Präsident Donald Trump kündigte das Abkommen im Mai 2018 einseitig auf. Er betrachtet die Vereinbarung als unzulänglich. Seitdem haben die USA die Sanktionen gegen den Iran sukzessive verschärft.

6 May 2019

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