taz.de -- Zum Tode verurteilte Christin in Pakistan: Asia Bibi auf freiem Fuß
Die Christin war am Mittwoch vom Vorwurf der Gotteslästerung freigesprochen worden. Laut Außenministerium befindet sie sich noch in Pakistan.
Islamabad dpa | In Pakistan ist die Christin Asia Bibi [1][eine Woche nach dem Freispruch] vom Vorwurf der Gotteslästerung auf freien Fuß gesetzt worden. Wie lokale Medien berichteten, verließ sie am Mittwochabend das Gefängnis in der Stadt Multan in der Provinz Punjab.
Am Donnerstagmorgen erklärte ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums, Mohammad Faisal, dass sich Bibi weiterhin in Pakistan befinde. Lokale Medien berichteten erst, Bibi sei von dem Gefängnis in der Stadt Multan in der Provinz Punjab an einen „unbekannten Ort“ gebracht worden. Das hatte Spekulationen ausgelöst, sie habe das Land verlassen.
In der Zeitung „Dawn“ hieß es am Donnerstagmorgen, Bibi sei in die Hauptstadt Islamabad geflogen worden. Von dort aus sei sie unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu einem unbekannten Ort gebracht worden.
Regierung will in Revision gehen
Die heute 51 Jahre alte fünffache Mutter war 2010 wegen angeblicher Gotteslästerung im vorwiegend muslimischen Pakistan zum Tode verurteilt worden. Ende Oktober hob der Oberste Gerichtshof des Landes das Urteil auf. [2][Das löste Proteste radikalislamischer Gruppen aus].
Diese hörten erst auf, nachdem die Regierung und die Partei Tehreek-e Labbaik Pakistan des radikalislamischen Klerikers Khadim Rizvi ein Abkommen geschlossen hatten. Demnach will die Regierung einen Revisionsantrag gegen die Entscheidung des Obersten Gerichts zulassen und Bibi am Verlassen des Landes hindern. Aus Angst vor Übergriffen hält sich die Familie Bibis an einem unbekannten Ort versteckt.
8 Nov 2018
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