taz.de -- Migranten am Grenzzaun in Nordafrika: 400 klettern nach Ceuta

In der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta haben rund 400 Migranten versucht, über den sechs Meter hohen Grenzzaun zu klettern. Sechs wurden verletzt.
Bild: Letzte Hoffnung: Migranten klettern über Grenzzäune der spanischen Exklaven in Nordafrika (Archivbild)

Ceuta dpa | Am Grenzzaun der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta ist es am Mittwoch erstmals seit sieben Monaten zu einer Massenüberwindung afrikanischer Migranten gekommen. Etwa 400 Menschen hätten versucht, über den sechs Meter hohen doppelten Zaun zu klettern, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die spanische Zivilgarde. Marokkanischen und spanischen Sicherheitskräften sei es gelungen, die meisten von ihnen abzuwehren, hieß es.

Sechs verletzte Migranten hätten medizinisch betreut werden müssen, drei von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte das Rote Kreuz auf Twitter mit.

In den vergangenen Jahren gab es [1][immer wieder Überwindungen von Grenzzäunen], bei denen oft auch Sicherheitskräfte verletzt wurden, die versuchten, die Menschen abzuwehren. Zuletzt hatten im Dezember 2017 rund 700 Afrikaner den acht Kilometer langen Grenzzaun zwischen Marokko und Ceuta überwunden.

Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das [2][250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla].

6 Jun 2018

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