taz.de -- Saudi-Arabiens König entlässt Militärs: Generalstabschef gefeuert

Der Umbau der saudischen Armeeführung hat begonnen. Kurz nach der Eröffnung einer Rüstungsmesse tauscht König Salman mehrere hochrangige Militärs aus.
Bild: Militärreform im Krieg: Seit drei Jahren fliegt Saudi-Arabien Angriffe im Jemen

Riad afp/ap | Saudi-Arabien hat seinen Generalstabschef und andere Mitarbeiter in Militär und Verteidigungsministerium ausgetauscht. Man wolle die Behörde „entwickeln“, teilte das Königreich ohne weitere Informationen zu dem Personalwechsel am Dienstagmorgen mit. König Salman hat unter anderem Generalstabschef Abdul Rahman bin Saleh al-Bunjan entlassen. Auch die Kommandeure des Heeres und der Luftwaffe sowie mehrere stellvertretende Minister wurden abgesetzt.

Die Absetzung des Generalstabschefs erfolgte kurz nach der Eröffnung einer Rüstungsmesse des staatlichen Unternehmens Saudi Arabian Military Industries (Sami) in Riad, die die Reformbemühungen im Militärsektor unterstreicht. An ihr nahmen eine Reihe großer internationaler Rüstungskonzerne teil.

„In Saudi-Arabien findet ein militärischer Umbau statt“, sagte Theodore Karasik von Gulf States Analytics der Nachrichtenagentur AFP. „Dies ist ein wichtiger Teil des Reformplans von Prinz Mohammed für ein nationales Verteidigungsprogramm.“ Kronprinz Mohammed bin Salman ist Verteidigungsminister und hat in den vergangenen Monaten seine Macht konsolidiert, während er zeitgleich wirtschaftliche und gesellschaftliche Reformen anstieß.

Seit drei Jahren führt Saudi-Arabien eine Militärkoalition an, die Luftangriffe im Jemen fliegt, um den Kampf der dortigen Regierung gegen die vom Iran unterstützte schiitische Huthi-Miliz zu unterstützen. Seitdem wurden mehr als 9.200 Menschen getötet und etwa 53.000 weitere verletzt.

Eine frühere Version dieses Textes war mit einem Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion bebildert. Das saudische Militär verfügt über keine Leopard-Kampfpanzer. Wir haben den Fehler behoben.

27 Feb 2018

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