taz.de -- Russischer Jet in Syrien abgeschossen: Russland bestätigt Tod des Piloten

Rebellen schießen über Idlib einen russischen Kampfjet ab. Der Pilot konnte sich zunächst retten, wurde am Boden aber von Rebellen getötet.
Bild: Russische Kampfflugzeuge in Syrien

Beirut/Moskau ap/dpa | Ein russischer Pilot ist nach dem Abschuss seines Kampfjets im Nordwesten Syriens Berichten zufolge getötet worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am Samstag mit, der Pilot, der noch lebend mit Hilfe des Schleudersitzes am Boden angekommen sein soll, sei tot. Sie nannte aber zunächst keine weiteren Details.

Ein syrischer Kämpfer in der Gegend sagte, der Pilot sei erschossen worden, als er sich seiner Gefangennahme widersetzt habe. Der Russe habe mit einer Pistole auf die Rebellen geschossen, die ihn lebend hätten gefangen nehmen wollen.

Die Beobachtungsstelle hatte zuvor gemeldet, dass am Nachmittag nahe der von Rebellen gehaltenen Stadt Sarkeb ein Kampfflugzeug abgeschossen worden sei. Syrische Soldaten versuchen die Stadt mit Unterstützung russischer Luftangriffe zu erreichen. Das oppositionelle Aleppo Medienzentrum teilte mit, der Kampfjet sei eine von Russen hergestellte SU25.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte am Samstagabend den Abschuss. Der Pilot habe sich zwar aus der Maschine katapultiert, er sei aber später im Kampf gegen „Terroristen“ getötet worden, teilte das Ministerium in Moskau mit. Der Jet sei auf einem Flug über der Provinz Idlib wahrscheinlich von einer tragbaren Flugabwehrrakete getroffen worden.

3 Feb 2018

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