taz.de -- Aufrüstung in Nordkorea: Flugzeuge an die Ostküste verlagert
Nordkorea ergreift weitere Maßnahmen, um seine Verteidigungsfähigkeit auszubauen. Trumps Bemerkungen seien eindeutig eine Kriegserklärung.
Seoul rtr | Nordkorea hat einem Agenturbericht zufolge Flugzeuge an die Ostküste des Landes verlagert. Darüber hinaus habe das kommunistische Land weitere Maßnahmen ergriffen, um seine Verteidigungsfähigkeit zu verbessern, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag.
Erst am Wochenende hatten die USA [1][Langstreckenbomber in den internationalen Flugraum östlich des abgeschotteten Landes geschickt]. Es war das erste Mal in diesem Jahrhundert, dass amerikanische Kampfflugzeuge oder Bomber so weit nördlich der entmilitarisierten Zone flogen, die Nord- und Südkorea trennt.
Jüngst haben Nordkorea und die USA auch rhetorisch stark aufgerüstet. Nordkorea wirft den USA vor, dem Land den Krieg erklärt zu haben und droht seinerseits mit dem Abschuss amerikanischer Langstreckenbomber. Die Bemerkungen von US-Präsident Donald Trump am Wochenende seien eindeutig eine Kriegserklärung, sagte Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho am Montag im Anschluss an die UN-Vollversammlung in New York. „Wir haben jedes Recht, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört das Recht, strategische Bomber der USA abzuschießen, auch wenn sie sich nicht im Luftraum unseres Landes befinden.“
Trumps Sprecherin Sarah Sanders sagte hierzu: „Wir haben Nordkorea nicht den Krieg erklärt.“ Diese Annahme sei einfach nur absurd.
Nordkorea verstößt mit seinen Atom- und Raketentests seit Jahren gegen UN-Resolutionen. Zuletzt hatte das international weitgehend isolierte Land mit dem Test einer Wasserstoffbombe über dem Pazifik gedroht.
26 Sep 2017
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