taz.de -- Ergebnisse der Bundestagswahl: AfD in Brandenburg auf Platz 2

Rot-Rot verliert deutlich, auch die Grünen rutschen ab. Neun von zehn Wahlkreisen gehen voraussichtlich an die CDU, die allerdings ebenfalls deutlich verliert.
Bild: Sechs Köpfe, ein Gewinner: die AfD mit Spitzenkandidat Gauland (l.) stieg von 6 auf 22 Prozent

Die Brandenburger rot-roten Regierungsparteien sind bei der Bundestagswahl abgestürzt. Gegenüber ihrem Ergebnis von 2013 verloren SPD und Linkspartei gut ein Viertel ihrer Stimmen. Auch die im Landtag oppositionelle CDU verlor ähnlich stark, und landete bei 26,6 Prozent. Überraschend zweitstärkste Partei: die AfD, die sich von 6 Prozent vor vier Jahren auf nun 20,6 Prozent steigerte.

Ebenfalls unter den Verlierern: die Grünen. Sie erreichten 2013 noch 4,7 Prozent, nun nur noch 4,0 Prozent. Im Laufe des Abends zeichnete sich zudem ab, dass die CDU wie bei der vergangenen Bundestagswahl neun der zehn Bundestagswahlkreise gewinnen könnte, darunter auch den stark umkämpften in Brandenburg/Havel. Ihn hatte 2013 der inzwischen zum Bundespräsidenten avancierte Frank-Walter Steinmeier gewonnen. In Frankfurt/Oder lag CDU-Mann Martin Patzelt nach Auszählung von mehr als drei Vierteln der Stimmen mit 27 zu 22,5 Prozent klar vor AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland.

Chancen auf einen Wahlsieg konnte sich bei der SPD nur noch Maja Schüle im Wahlkreis Potsdam/Potsdam-Mittelmark/Teltow-Fläming machen. Ihre Gegenkandidatin: die frühere CDU-Fraktionschefin Saskia Ludwig, die anders als viele ihre Parteifreunde nicht vor Kontakt zur AfD zurück schreckt.

In Brandenburg waren am Sonntag rund 2,1 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. Die Wahlbeteiligung in den seit 8 Uhr geöffneten Wahllokalen lag am frühen Nachmittag marginal höher als 2013.

24 Sep 2017

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Stefan Alberti

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