taz.de -- Doğan Akhanlı in spanischer Haft: Freilassung angeordnet

Der auf Betreiben der türkischen Justiz verhaftete Schriftsteller wird gegen Auflagen entlassen. Er muss vorläufig in Madrid bleiben.
Bild: Doğan Akhanlı im März 2017 in Köln

Berlin taz | Der in der Spanien festgenommene Schriftsteller Doğan Akhanlı kommt frei. Ein spanisches Gericht hat nach einer Anhörung am Sonntagvormittag die Haftentlassung mit der Auflage angeordnet, dass Akhanlı in Madrid bleibt. Das bestätigte sein Anwalt der taz.

Akhanlı, ein in der Türkei geborener Schriftsteller mit deutscher Staatsbürgerschaft, war am Samstag während seines Urlaubs in Spanien festgenommen worden. [1][Grundlage dafür war offenbar ein Fahndungsersuchen aus der Türkei], wo Akhanlı einst wegen der mutmaßlichen Beteiligung an einem Raubmord vor Gericht stand.

In Deutschland war seine Festnahme am Wochenende [2][auf breite Kritik gestoßen]. Deutsche Politiker vermuten, dass die türkische Regierung Akhanli unter anderem wegen seiner kritischen Haltung zum türkischen Völkermord an den Armeniern verfolgen lässt.

Außenminister Sigmar Gabriel hatte noch am Samstagabend mit seinem spanischen Amtskollegen Alfonso Dastis telefoniert und sich für Akhanlı eingesetzt.

20 Aug 2017

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Tobias Schulze

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