taz.de -- Trump in Saudi-Arabien: Waffendeals und eine Grundsatzrede
Auf seiner Reise spricht der US-Präsident über Rüstungsgeschäfte und preist die Waffenindustrie. Später hält er eine Grundsatzrede zum Islam.
Riad dpa | US-Präsident Donald Trump hat am zweiten Tag seines [1][Besuchs in Saudi-Arabien] Staatsführer der arabischen Welt getroffen. Mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, wollte er am Sonntagmorgen über ein Waffengeschäft sprechen.
„Eine der Sachen, über die wir diskutieren werden, ist der Kauf von jeder Menge wunderschöner militärischer Ausrüstung, weil das niemand macht wie die Vereinigten Staaten“, sagte Trump zu Beginn des Gesprächs nach Angaben von mitreisenden Journalisten. Für die USA bedeute das „Jobs“, für die Region „großartige Sicherheit“.
Die USA und Saudi-Arabien hatten bereits am Samstag am ersten Tag von Trumps Besuch in Riad ein Waffengeschäft in Höhe von rund 110 Milliarden Dollar (knapp 100 Milliarden Euro) abgeschlossen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren soll Saudi-Arabien sogar Waffen im Wert von etwa 350 Milliarden Dollar aus den USA kaufen.
Am Sonntagmorgen traf Trump zunächst den König des Golfstaats Bahrain, Hamad bin Isa al-Chalifa. Trump sagte dem Monarchen nach Angaben von mitreisenden Journalisten, es sei eine „große Ehre“, ihn zu treffen. Es habe in der Vergangenheit einige kleine Belastungen bei den bilateralen Beziehungen gegeben, diese gehörten unter der neuen Administration der Vergangenheit an.
Später kommt Trump mit dem ägyptischen Präsident Abdel Fattah al-Sis zusammen. Anschließende wird er an einem Treffen des Golfkooperationsrates und einem US-islamischen Gipfel mit Dutzenden Staatschefs teilnehmen, auf dem Trump auch eine mit Spannung erwartete Grundsatzrede zum Islam halten wird.
21 May 2017
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