taz.de -- Umstrittener Film „Smolensk“ in Berlin: Auch Cubix lehnt Vorführung ab

Polens Botschafter ist weiter auf der Suche nach einem Kino. Nach dem Delphi sagte auch das Cubix am Alexanderplatz die Berliner Premiere von „Smolensk“ ab.
Bild: Jarosław Kaczyński in Siegerpose

Polens Botschafter Andrzej Przyłębski ist weiterhin auf Kinosuche. Nach dem Delphi sagte nun auch das Kino Cubix am Alexanderplatz die Berliner Premiere von „Smolensk“ am 7. November ab. Nachdem man erfahren habe, um welchen Film es sich handele, „wurde von der Vermietung des Kinosaals auch als privates Screening aus Sicherheitsgründen Abstand genommen“, heißt es beim Kinobetreiber Cinestar, zu dem das Cubix gehört. Mit einer ähnlichen Begründung hatte bereits das Delphi, das zur Yorck-Gruppe gehört, abgesagt.

Der Film „Smolensk“ des polnischen Regisseurs Antoni Krauze hatte am 5. September in Warschau Premiere. Er handelt vom Absturz der polnischen Präsidentenmaschine bei Smolensk am 10. April 2010. Unter den Toten war auch Polens Staatspräsident Lech Kaczyński.

Während eine Untersuchung ergeben hatte, dass der Pilot trotz schlechten Wetters alle Warnungen in den Wind geschlagen hatte, suggeriert der Film, die Maschine sei von Russland abgeschossen worden. Diese Meinung ist auch in den rechtsnationalen Kreisen der Warschauer Regierung und der PiS von Jarosław Kaczyński, dem Zwillingsbruder des verstorbenen Präsidenten, sehr populär.

Für die geplante Premiere im Delphi an der Kantstraße hatte die polnische Botschaft bereits knapp 800 Eintrittskarten drucken lassen. Botschafter Przyłębski hatte die Absage zunächst als „vorübergehende Obstruktion“ bewertet.

3 Nov 2016

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Uwe Rada

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