taz.de -- Einheitsfest in Dresden: Pegidisten pöbeln Merkel an

Pegida-AnhängerInnen haben die Gäste der Feierlichkeiten in Dresden beschimpft. Die Polizei hatte zuvor die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.
Bild: Stinkefinger zum Empfang: Pegida-DemonstrantInnen vor der Frauenkirche in Dresden

Dresden epd/afp | Vor Beginn der offiziellen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag bei ihrer Ankunft in Dresden lautstark beschimpft worden. Zahlreiche Pegida-AnhängerInnen versammelten sich vor der Frauenkirche. Sie empfingen die TeilnehmerInnen des ökumenischen Gottesdienstes, mit dem die Feierlichkeiten begannen, lautstark mit Trillerpfeifen sowie Rufen wie „Merkel muss weg“ und „Volksverräter“.

An dem Gottesdienst nahmen neben Merkel auch Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU), Mitglieder des Bundeskabinetts sowie MinisterpräsidentInnen der Länder teil. Im Anschluss gibt es den offiziellen Festakt in der Semperoper.

Bereits am Sonntag war Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) von Demonstranten beleidigt und angepöbelt worden. Unter anderem riefen sie „Hau ab“ und „Volksverräter“. Grund war ein Empfang für MuslimInnen zum islamischen Neujahrsfest im Rathaus.

Nach den Sprengstoffanschlägen auf eine Dresdner Moschee und ein Kongresszentrum am Montag vergangener Woche wurden die Sicherheitsmaßnahmen in der sächsischen Landeshauptstadt verstärkt. Zum Einheitsfeiertag sind dort etwa 2600 PolizistInnen im Einsatz. Neben der antiislamischen Pegida-Bewegung haben auch linke Gruppen zu Kundgebungen aufgerufen.

3 Oct 2016

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