taz.de -- Obdachlose Flüchtlinge in Paris: Von der Straße abtransportiert

Die Pariser Polizei bringt auf der Straße lebende Flüchtlinge in Heimen unter. Asylberechtigten soll bei der Antragstellung geholfen werden.
Bild: Flüchtlinge warten in einem provosorischen Camp im Norden von Paris auf ihren Abtransport

Paris ap | Im Norden von Paris sind mindestens 1.600 seit Wochen auf Straßen lebende Flüchtlinge von der Polizei abtransportiert worden. Die vor allem aus Afghanistan, Eritrea und dem Sudan stammenden Menschen hätten in provisorischen Lagern unterhalb einer erhöhten Metrolinie und nicht weit entfernt vom Bezirk Montmartre gehaust, berichteten Vertreter des Rathauses am Freitag.

Sie seien zu insgesamt 74 Stätten rund um die Region Paris gebracht worden. Dort sollen sie mit Lebensmitteln und Medizin versorgt werden.

Darüber hinaus soll denjenigen geholfen werden, die berechtigt sind, Asyl zu beantragen, wie es hieß. Lediglich eine Minderheit der Flüchtlinge habe sich gegen den Abtransport in die provisorischen Schutzunterkünfte gewehrt. Einige von ihnen wollten nach Großbritannien weiterreisen.

In Paris hatte die Polizei in derselben Gegend, in der bis zu 1.800 Flüchtlinge leben sollen, in diesem Jahr bereits mehrere ähnliche Aktionen gestartet. Das Gebiet bleibt dennoch ein Magnet für Flüchtlinge. Täglich kommen den Angaben zufolge einige Dutzend Migranten neu hinzu. Es sei geplant, in der Nähe ein Ankunftszentrum für sie einzurichten, erklärten die Behörden.

Frankreich steht wegen seines Umgangs mit Flüchtlingen in der Kritik. So wird der Regierung vorgeworfen, zuzulassen, dass Tausende unter erbärmlichen Bedingungen in einem Lager in Calais hausen.

16 Sep 2016

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