taz.de -- Flüchtlinge wollen nach Mazedonien: Polizei setzt Tränengas in Idomeni ein

Flüchtlinge im griechischen Lager haben erneut versucht, die Grenze nach Mazedonien zu überwinden. Die Polizei hinderte sie mit Gewalt daran.
Bild: Flüchtlinge versuchen, mit einem Eisenbahnwaggon den Grenzzaun zu durchbrechen

Athen dpa | Die griechische Polizei hat Tränengas und Blendgranaten eingesetzt, um eine Gruppe von rund 300 randalierenden Flüchtlinge daran zu hindern, den mazedonischen Grenzzaun in der Nähe des Lagers von Idomeni zu durchbrechen.

Wie griechische Medien am Donnerstag berichteten, hätten die Flüchtlinge einen Eisenbahnwaggon bis zur letzten Absperrung der griechischen Polizei geschoben, um ihn anschließend als Rammbock zu nutzen, um den Zaun auf der mazedonischen Seite einzureißen.

Die Lage hatte sich am Donnerstagmorgen beruhigt. Viele Randalierer aber auch unbeteiligte Migranten, darunter Kinder, litten jedoch an Atemwegebeschwerden wegen der beißenenden Luft, die die Tränengaswolken erzeugten.

Im Lager von Idomeni harren knapp 10.000 Menschen seit Monaten aus. Sie hoffen, dass die sogenannte Balkanroute doch noch geöffnet werden könnte, damit sie nach Zentraleuropa gelangen können. Um ihrem Wunsch nach einer Weiterreise Nachdruck zu verleihen, blockieren sie die wichtige Eisenbahnverbindung zwischen Griechenland und Mazedonien.

19 May 2016

TAGS

Schwerpunkt Flucht
Flüchtlinge
Idomeni
Griechenland
Griechenland
Idomeni
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Krise in Griechenland
Idomeni
Idomeni
Schwerpunkt Flucht
Flüchtlinge
Schwerpunkt AfD
Fluchtrouten
Schwerpunkt Flucht

ARTIKEL ZUM THEMA

Flüchtlinge in Griechenland: Heimweh nach Idomeni

Das Camp an der Grenze zu Mazedonien wurde aufgelöst. In den neuen Notunterkünften herrschen unhaltbare Zustände.

Kolumne Liebeserklärung: Idomeni, wunderschöner Schandfleck

Das Flüchtlingscamp an der griechisch-mazedonischen Grenze ist Geschichte. Das europäische Versagen dauert an – anderswo.

Flüchtlingslager Idomeni: Die Räumung ist beendet

Die Polizei spricht von einer gewaltfreien Aktion. Das Lager scheint leer zu sein. Viele Flüchtlinge sind vermutlich in der Umgebung untergetaucht.

Kommentar Räumung von Idomeni: Linker Super-GAU

Die griechische Linksregierung versagt nicht nur bei der Flüchtlingspolitik. Sie bleibt in ihrer Oppositionsmanier: reagieren statt agieren.

Flüchtlingscamp Idomeni: Die Räumung hat begonnen

Es ist das größte wilde Lager in Griechenland und damit den griechischen Behörden ein Dorn im Auge. Gehen wollen die meisten Flüchtlinge nicht.

Flüchtlingscamp Idomeni vor Räumung: Kaserne statt Zeltlager

Idomeni steht für das Versagen der europäischen Flüchtlingspolitik. Nun rückt die griechische Bereitschaftspolizei an, um das Camp zu räumen.

Flüchtlinge in Griechenland: Verzweifelter Protest

Einige Flüchtlinge in Griechenland treten in den Hungerstreik. Andere wollen sogar zurück zur türkischen Küste schwimmen.

Kommentar Aufstände in Idomeni: Kalkulierte Hoffnungslosigkeit

Das Schicksal der Flüchtlinge von Idomeni wird im übrigen Europa verdrängt. Es ist ihr gutes Recht, auf sich aufmerksam zu machen.

Essay Linke und Flüchtlingspolitik: Jeder einzelne Mensch zählt

Mit der Abschottung Europas sind auch viele Linke erleichtert, weil weniger Flüchtlinge kommen. Aber für Flüchtlinge bedeutet sie neues Leid.

Fluchtrouten verändern sich: Es gibt immer einen Weg nach Europa

Die EU versucht seit Langem, fliehende Menschen schon weit vor ihren Grenzen aufzuhalten. Das ist teuer, tödlich – und nutzlos. Ein Essay.

An der griechisch-mazedonischen Grenze: Aufstand in Idomeni

Über 11.000 Flüchtlinge harren in dem Grenzort aus – Hunderte versuchen am Sonntagmittag, den Grenzzaun zu stürmen. Auslöser: ein Flugblatt.