taz.de -- Deutsche Soldaten in Afrika: Bundestag verlängert Einsätze

Die Bundeswehr wird bis Mai 2017 in Mali bleiben und dort auch in den gefährlicheren Norden gehen. Auch der Anti-Piraten-Einsatz vor Somalia wurde verlängert.
Bild: Bisher waren Bundeswehrsoldaten im ruhigeren Süden Malis im Einsatz. Das wird sich nun ändern

Berlin afp | Der Bundestag hat der Verlängerung von zwei Afrika-Einsätzen der Bundeswehr zugestimmt. In namentlicher Abstimmung votierten die Abgeordneten am Donnerstagabend mit großer Mehrheit sowohl für die Ausbildungsmission deutscher Soldaten im westafrikanischen Krisenstaat Mali als auch für den Anti-Piraten-Einsatz Atalanta vor der Küste Somalias.

Die Beteiligung deutscher Soldaten an der Ausbildung malischer Streitkräfte wird demnach um ein Jahr bis Ende Mai 2017 verlängert. Der Einsatz wird zugleich auf den als gefährlicher geltenden Norden des Landes ausgeweitet. Die Mandatsobergrenze sinkt leicht von 350 auf 300 Soldaten, da Deutschland die Führung des Einsatzes abgibt.

Bisher waren die deutschen Ausbilder hauptsächlich im ruhigeren Süden des Landes sowie in der Nähe der malischen Hauptstadt Bamako tätig. Derzeit sind etwa 200 Bundeswehrsoldaten vor Ort.

Zudem beteiligt sich die Bundeswehr ebenfalls bis Ende Mai des kommenden Jahres weiterhin an dem Anti-Piraten-Einsatz Atalanta vor der Küste Somalias. Hier wird die Mandatsobergrenze von 950 auf 600 Soldaten gesenkt. Derzeit sind rund 310 deutsche Soldaten im Rahmen der EU-Mission im Einsatz.

13 May 2016

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