taz.de -- IS-Verbrechen werden sichtbar: Mehr als 50 Massengräber im Irak

Der IS hat sich in den letzten Monaten aus mehreren Regionen Iraks zurückgezogen. Der UN-Sondergesandte für den Irak sprach von den dortigen Entdeckungen.
Bild: Jan Kubis, UN-Sondergesandter für den Irak, berichtete von den Entdeckungen

New York AFP | Bei ihrem Rückzug aus mehreren Regionen des Irak hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in den vergangenen Monaten mehr als 50 Massengräber zurückgelassen. Diese Zahl nannte der UN-Sondergesandte für den Irak, Jan Kubis, am Freitag (Ortszeit) vor dem Sicherheitsrat in New York. Kubis sprach von „abscheulichen Verbrechen“, die nun in den früheren Herrschaftsgebieten des IS zu Tage träten.

Die Massengräber seien im Laufe der vergangenen Monate gefunden worden, als der IS sich wegen der US-gestützten Offensive der irakischen Armee aus mehreren Gebieten des Irak zurückgezogen hatte, sagte Kubis. In der Stadt Ramadi etwa seien Mitte April auf einem Fußballfeld drei Massengräber mit den sterblichen Überresten von rund 40 Menschen gefunden worden.

Kubis warnte vor einer weiteren Verschlechterung der Lage im Irak. Rund ein Drittel der Bevölkerung – das sind etwa zehn Millionen Menschen – sei auf Hilfe angewiesen. Diese Zahl habe sich im Jahresverlauf verdoppelt, sagte der Diplomat vor dem UN-Sicherheitsrat.

Die Zahl könnte weiter wachsen: Wegen des verstärkten Vorgehens der irakischen Streitkräfte gegen den IS könnten bis Jahresende weitere zwei Millionen Menschen im Irak zu Flüchtlingen werden, sagte Kubis.

8 May 2016

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