taz.de -- Anschlag auf Sikh-Gebetshaus in Essen: Polizei spricht von „Terrorakt“

Am Samstag war vor einem Sikh-Gebetshaus in Essen ein Sprengsatz detoniert. Die beiden Tatverdächtigen haben laut Polizei einen islamistischen Hintergrund.
Bild: Am Samstag war hier nach einer indischen Hochzeit ein Sprengsatz detoniert

Essen dpa | Die Polizei geht nach dem Bombenanschlag auf ein Sikh-Gebetshaus in Essen von einem „Terrorakt“ aus. Man rechne damit, dass es weitere Festnahmen geben werde, sagte Polizeipräsident Frank Richter am Donnerstag. Die beiden 16-Jährigen, die in der Nacht zum Donnerstag unter dringendem Tatverdacht festgenommen wurden, hätten einen islamistischen Hintergrund. „Die Beschuldigten haben klare Bezüge zur Terrorszene“, betonte der Polizeipräsident.

Einer von ihnen habe sich freiwillig der Polizei gestellt, der andere sei in seinem Elternhaus festgenommen worden. Die Festnahmen seien nach Hinweisen aus der Bevölkerung in Gelsenkirchen und Essen erfolgt.

Beide räumten die Tat teilweise ein. Sie würden am Donnerstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Ob die beiden Jugendlichen mit einer bestimmten islamistischen Organisation sympathisieren, sagte Richter nicht.

Am Samstag war nach einer indischen Hochzeit am Eingang des Essener Zentrums der Religionsgemeinschaft Sikh ein Sprengsatz detoniert. Drei Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Am Mittwoch hatte die Polizei zwei zunächst festgenommene Männer wieder auf freien Fuß gesetzt, weil sich bei ihnen der Tatverdacht nicht erhärten ließ.

21 Apr 2016

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